15. November 2022
Der Duft der Unendlichkeit
Kannst du es spüren, das zarte Kribbeln, das dich durchzieht und erweckt? Es ist der Schleier der Trennung, der abgedeckt. Kannst du ihn hören, den sanften Ton, durchdringend und lieblich zugleich? Es ist der Klang der Quelle, der alles vereint. Kannst du ihn schmecken, köstlich und weich, den Geschmack nach Ichlosigkeit? Es ist die Gaumenfreude der Verbundenheit. Kannst du ihn riechen, den Geruch, der alles durchströmt und ewiglich bleibt? Es ist der Duft der Unendlichkeit. Kannst du es...
21. März 2022
Herzschreiben - was ist das?
Alles, was von Herzen kommt, kann zu Herzen gehen. Herzschreiben ist ein aus dem Herzen heraus, in die Herzen hineinschreiben. Es ist ein mit Worten berühren, ein anfassen und anstoßen, ein sich erinnern und auch ein infrage stellen, ein Stellung beziehen, ein sich selbst klären und positionieren. Herzschreiben bedeutet eine wohlwollende, liebevolle, wertfreie Offenheit, sowohl den Inhalten, die man ausdrücken möchte, als auch sich selbst gegenüber einzunehmen. Beim Herzschreiben finden...
10. August 2021
Lust haben!
Ich habe keine Lust mehr auf Besserwisserei und Intoleranz. Ich habe keine Lust mehr auf Bevormundung und Moralisierung, Ich habe keine Lust mehr, alles der Wirtschaftlichkeit und der Profitmaximierung unterzuordnen. Ich habe keine Lust mehr, dabei zuzusehen, wie der psychosoziale Druck Natürlichkeit und Unbefangenheit zugrunde richtet. Ich habe keine Lust mehr erleben zu müssen, dass Kinder und Jugendliche als Bauernopfer der Politik benutzt werden. Ich habe keine Lust mehr, mich vor...
24. Juli 2021
Ankerpunkt
Ich kann es kaum erwarten, dass sich die Nebel lichten, dass ein Raunen durch die Massen geht und das blinde Vertrauen ins Wanken gerät. Ich vergieße Tränen der Freude, wenn der Vorhang fällt, die Konstruktionen zerbrechen und die Menschheit sich zu besinnen beginnt. Ich bin dankbar, wenn der Stein ins Rollen gerät, die Sicht frei wird und das Fühlen vor dem Denken steht. Ich halte inne, wenn die Allmacht in sich zusammenfällt, wenn die Lügen demaskiert und die Wahrheit sich Bahn...
03. April 2021
Solidarität
Eine alte Dame überquert mit ihrem Gehwagen die Straße. Langsam und mit kleinen Schritten kommt sie voran. Ihr Rücken ist gebeugt. Der Nieselregen, der in feinen Fäden unaufhörlich vom Himmel sinkt, hat die beige Jacke, die locker über ihrem dünnen Körper hängt, bereits durchnässt. Ihre Hände sind von der Kälte leicht bläulich verfärbt. Als sie an der gegenüberliegenden Straßenseite ankommt, stößt sie mit einem Rad des Gehwagens unglücklich gegen die hohe Kante des...
07. Februar 2021
Lockdown weiß
Sie ist machtvoll, zwingt uns in die Knie. Mir eisiger Hand treibt sie uns vor sich her und schiebt einen Riegel vor die Freiheit. Zu keiner Diskussion bereit, nötigt sie uns zu verharren. Sie ist es, die über Leben und Tod regiert. Wir müssen uns beugen, ob wir wollen oder nicht. Anstatt sie mit Füßen zu treten, sollen wir uns vor der Kraft der Natur verneigen. Leben am Limit
31. Januar 2021
Leben am Limit
Ich habe die Nase voll – so richtig voll!! Ich kann mir die Dinge einfach nicht mehr passend quatschen und schönreden, mir selbst etwas vormachen, auf irgendein Heil warten, hingehalten und eingelullt werden. Ich kann die Angst schürenden Nachrichten und Hiobsbotschaften nicht mehr hören. Ich habe die Einseitigkeit der Berichterstattung ebenso satt wie die Eintönigkeit meines Tagesablaufs. Ich habe keine Motivation mehr, mir die kleinen und feinen Dinge des Lebens immerzu schmackhaft zu...
25. Januar 2021
Was ich liebe
Ich liebe die Berge und auch das Meer, denn Schönheit ist überall erfahrbar. Ich liebe die Natur, die Knospen an den Bäumen und die volle Blüte. Ich liebe das Laub und auch den Schnee. Ich liebe das Gespräch, einen Austausch auf Augenhöhe, einen mit Gehalt und Sinn, mit Tiefgang und Leichtigkeit. Ich liebe das Ernste ebenso wie die Heiterkeit. Ich liebe das Einverständnis und auch die Auseinandersetzung, denn durch sie bin ich in der Lage etwas dazuzulernen. Ich liebe die Berührung,...
23. Dezember 2020
Mitgefühl in dunklen Tagen
Kann Mitmenschlichkeit ein Vergehen sein? Gestern traf ich eine alte Dame im Park. Wir laufen uns öfter über den Weg, wechseln an paar Worte, ohne uns jedoch näher zu kennen. Schon als sie mich von weitem sah, winkte sie bereits. In ihrer Geste lag etwas Dringliches. Wir grüßten uns, doch noch ehe wir die üblichen Höflichkeitsfloskeln austauschen konnten, sagte sie: „In diesem Jahr werde ich Weihnachten ganz alleine verbringen!“ „Oh“, sagte ich und fühlte echtes Bedauern...
10. Dezember 2020
Wer´s glaubt … Ich glaubte die Dinge zu verstehen. Ich glaubte die Wahrheit zu kennen. Ich glaubte mich aufgehoben zwischen den Menschen. Ich glaubte mich beschützt in einem System. Ich glaubte an das Gute. Ich glaubte an den gesunden Menschenverstand. Ich glaubte an Mitgefühl und Toleranz. Ich glaube an das Miteinander. Ich glaubte an die Vielfalt. Ich glaubte an die Hoffnung. Aber glauben heißt nicht wissen. Jetzt weiß ich es. Einheitsspiel: Ein Gedicht zur Lage der Nation

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